Du wolltest schon immer Nähen lernen, weißt aber nicht, wo du anfangen sollst? Dann bist du hier richtig – in diesem Beitrag geht es um den Einstieg in das Hobby. Dazu haben wir hilfreiche Tipps und Tricks zusammengetragen, die dir einige Anfängerfehler ersparen können.
Also ran an den Stoff!
Um richtig durchstarten zu können, brauchst du Equipment. Dazu haben wir schon einen ausführlichen Beitrag geschrieben. Wenn du dir nicht sicher bist, welche Materialien du zum Nähen lernen brauchst, schau mal hier rein: Grundausstattung zum Nähen: Liste für Nähanfänger
Unabhängig davon solltest du aber auch noch etwas anderes mitbringen – Durchhaltevermögen und Motivation. Beim Nähen gilt: Learning by Doing. Viele Dinge lernst du nur durch Übung. Deshalb lohnt es sich, auch nach einem Fehlschlag dranzubleiben. Es wird besser!
Weil sie das Herzstück des Hobbys ist, gehen wir an dieser Stelle noch mal explizit auf die Nähmaschine ein. Eine der meistgestellten Fragen ist nämlich: Welches Modell eignet sich, um Nähen zu lernen?
Die eine richtige Antwort gibt es an dieser Stelle nicht – sie ist abhängig von deinen individuellen Anforderungen. Im ersten Schritt solltest du dir die Frage stellen, wie ernst es dir mit deinem neuen Hobby ist. Wenn du erst mal nur reinschnuppern möchtest, reicht auch eine gebrauchte Nähmaschine für kleines Geld.
Als Nähanfänger brauchst du keine umfangreichen Funktionen. Viel wichtiger sind eine leichte Handhabung, regulierbare Geschwindigkeiten und die Möglichkeit, vor- und rückwärts, gerade und zickzack nähen zu können.
Achte beim Kauf darauf, dass eine Bedienungsanleitung beiliegt oder du sie online finden kannst. Wenn du gerade erst anfängst, Nähen zu lernen, kannst dir diese einige Fragezeichen ersparen.
Es gibt unglaublich viele verschiedene Stoffe – und nicht alle von ihnen eignen sich für Nähanfänger. Wenn du noch nicht viel Erfahrung hast, solltest du einen wenig anspruchsvolles Gewebe nutzen. Achte darauf, dass er nicht dehnbar ist. Vor allem Baumwollstoffe sind empfehlenswert, wenn du gerade Nähen lernst. Sie sind sowohl pflegeleicht als auch unkompliziert zu verarbeiten. Ein besonderer Bonus: Baumwolle zeichnet sich durch eine große Reißfestigkeit aus.
Ausführliche Informationen zu Stoffen und deren Eigenschaften kannst du hier nachlesen: Stoffarten-Übersicht: Die wichtigsten Stoffe zum Nähen
Wenn du zum ersten Mal ein Schnittmuster in der Hand hast, könnte es sehr verwirrend für dich aussehen. Aber keine Sorge: Wenn du die einzelnen Zeichen und Muster erst mal kennst, wird das Lesen von Schnittmustern bald zur Routine. Damit solltest du dich demnach zuerst befassen.
Wenn du Nähen lernen möchtest und keine Vorkenntnisse hast, solltest du dir ein Schnittmuster für Anfänger heraussuchen. Im Internet findest du viele Vorlagen und das oft sogar kostenlos. Diese kannst du ganz einfach ausdrucken. Es gibt natürlich auch unzählige Zeitschriften mit Schnittmustern, diese können am Anfang aber etwas überfordernd sein – hier findest du nämlich oft wilde Linien für verschiedene Projekte und Größen.
Einen letzten Tipp haben wir aber noch für dich: Unterschätze nicht den Platzbedarf. Wenn du Nähen lernen möchtest, brauchst du viel Platz. Du musst Schnittmuster und Stoffe ausbreiten und ohne Hindernisse schneiden können. Da kann es sich schon mal lohnen, ein Stück auf dem Boden freizuräumen.
Für dein Equipment gibt es zum Glück praktische Aufbewahrungsmöglichkeiten – Kleinteile wie Nadeln oder Garn gehen nämlich gern schon mal verloren.
Schnittmuster lesen und übertragen, neue Begriffe und wichtige Einstellungen an der Nähmaschine … es gilt viel zu beachten, bevor aus einem Stück Stoff ein Kleidungsstück wird. Als Nähanfänger kann das sehr überfordernd wirken, weshalb du dir etwas Hilfe suchen solltest. Du kannst beispielsweise einen Nähkurs besuchen, in dem du alle Basics lernst und Fragen stellen kannst. Aber es gibt auch viele kostenlose Alternativen.
Welche Art der Erklärung für dich die passende ist, musst du selbst herausfinden – zum Glück hast du viel Auswahl. Auf YouTube findest du anschauliche Videos von einzelnen Arbeitsschritten. Im Buchhandel gibt es Bücher, die mit Bildern und Beschreibungen arbeiten. Darüber hinaus kannst du dich natürlich auch auf Blogs wie diesem informieren.
Leichter fällt dir die Suche nach den passenden Informationen wahrscheinlich, wenn du weißt, wonach du suchen sollst. Um das herauszufinden, solltest du in den nächsten Abschnitt reinlesen.
Am besten übst du ein bisschen, bevor du dich direkt an dein erstes Projekt setzt. Um dich an die Arbeit mit der Nähmaschine zu gewöhnen, solltest du ein paar Basics ausprobieren. Halte dafür im Nähhandel nach Stoffresten Ausschau. Die bekommst du in der Regel etwas günstiger – ideal, um dich daran auszutoben. Wenn du einen Fehler machst, ist es gar nicht schlimm und du versuchst es einfach noch mal.
Zuerst solltest du ein paar gerade Nähte ausprobieren – und dabei verinnerlichen, dass du diese immer verriegeln musst. Dazu nähst du ein paar Stiche vor und zurück, nähst die gewünschte Linie und nähst am Ende noch mal vor und zurück. Das ist wichtig, damit die Naht nicht aufgeht. Wenn du ein bisschen Übung hast, kannst du dich am Zickzack-Stich probieren.
Du fühlst dich bereit für dein erstes Näh-Projekt? Dann kann es losgehen – natürlich Schritt für Schritt.
Ein oft vernachlässigter, aber sehr wichtiger Schritt: Bereite deinen Stoff vor! Dafür solltest du ihn zunächst waschen. Es kann nämlich passieren, dass er dabei eingeht. Da ist es natürlich, wenn das vor dem Nähen passiert, damit dein Kleidungsstück nicht plötzlich verzogen ist und nicht mehr passt.
Aber Achtung: Bei stark fransigen Stoffen solltest du die Kanten erst säubern – sonst besteht die Gefahr, dass sie weiter ausfransen oder sich sogar verheddern. Um das zu verhindern, nähst du an den Rändern mit einer Zickzacknaht entlang (das hast du ja vorher schon fleißig geübt 😉).
Wenn dein Stoff gewaschen und trocken ist, solltest du ihn außerdem Bügeln. Glatt kannst du ihn besser verarbeiten. Informiere dich aber auf jeden Fall vorher, ob der Stoff auch wirklich gebügelt werden darf!
Jetzt wird es Zeit, die Teile deines Schnittmusters auf den Stoff zu übertragen. Welche Methode für dich die passende ist, wird sich vermutlich erst mit der Zeit zeigen.
Diese Dinge musst du aber vorher auf jeden Fall beachten:
Bevor du damit anfängst, informiere dich, ob das Schnittmuster eine Nahtzugabe enthält – sonst musst du sie nachträglich einplanen. Dabei handelt es sich um den Abstand zwischen der Naht und der Schnittkante. Du brauchst sie, damit die Naht auch wirklich hält. Die Breite der Zugabe kann variieren, meist beträgt sie aber 1-1,5 cm – diesen Abstand musst du dem Schnittmuster (an allen Seiten!) hinzufügen.
Wenn du das Muster auf deinen Stoff legst, musst du außerdem den Fadenlauf beachten. Die Kettfäden – also die, die beim Weben in Längsrichtung aufgespannt werden – sollten beim fertigen Kleidungsstück von deinen Schultern in Richtung Füße verlaufen (also von oben nach unten). So gewährleistest du, dass der Stoff gut fällt und Muster nicht auf dem Kopf stehen.
Du nutzt Kopierpapier, Kreide oder einen Markierungsstift? Teste das Vorgehen vor dem Übertragen an einer unauffälligen Stelle oder an einem Stoffrest. So findest du heraus, ob die Striche wieder restlos entfernt werden können. Um auf Nummer Sicher zu gehen, kannst du das Schnittmuster auch auf die Rückseite deines Stoffes aufzeichnen – sollten Reste bleiben, sind sie außen nicht zu sehen.
Du wirst schnell merken, dass Stecknadeln, Stoffklammern oder ähnliche Hilfswerkzeuge dein bester Freund sind. Vor dem Zusammennähen zweier Teile solltest du diese fixieren, damit auch wirklich nichts verrutscht. Auf diesen Schritt solltest du gerade beim Nähen lernen nicht verzichten!
Ein wichtiger Tipp für die Verwendung von Stecknadeln: Stecke sie nicht in Nahtrichtung in den Stoff. So kann es dir passieren, dass du über den Kopf nähst und deine Maschinennadel kaputt machst. Außerdem lassen sich die Nadeln so hin und wieder schlecht entfernen. Stattdessen solltest du sie quer im Stoff platzieren – also so, dass sie beim Nähen von links nach rechts zeigen.
Lassen sich die Nadeln nur sehr schwer in den Stoff schieben, sind sie vermutlich stumpf. In dem Fall solltest du sie besser entsorgen, um den Stoff nicht zu beschädigen.
Jetzt ist es so weit und du kannst mit deinem ersten Nähprojekt beginnen. Vermutlich läuft es am Anfang noch etwas holprig, aber es lohnt sich, dranzubleiben. Je mehr Übung du hast, desto kreativer kannst du werden – und vielleicht entwirfst du schon bald deine ganz eigenen Schnittmuster!
Du hast jetzt richtig Lust darauf, Nähen zu lernen? Bei Schneidereibedarf Werner kannst du dich mit der notwendigen Grundausstattung ausrüsten. Schau doch einfach mal rein. Wir freuen uns auf dich!
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