Reißverschluss reparieren statt austauschen: Mit diesen Tipps klappt es!

Veröffentlicht am:
11. Mai 2021

Reißverschluss kaputt – und nun? Häufig wird gleich das gesamte Kleidungsstück entsorgt, weil alles andere zu aufwendig scheint. Dabei sind oft nur ein paar kleine Handgriffe notwendig, um einen Reißverschluss zu reparieren.

Welche das sind und wie du den Verschluss weiterhin nutzen kannst, erklären wir dir in diesem Blogbeitrag.

Bestandsaufnahme: Was am Reißverschluss ist kaputt?

Eine allgemeingültige Anleitung für die Reparatur eines Reißverschlusses gibt es leider nicht – denn es können ganz unterschiedliche Probleme auftreten. Das soll dich aber nicht aufhalten, denn für häufigsten Schäden haben wir die passende Lösung parat.

Spring direkt zum entsprechenden Problem, um zu sehen, wie du es beseitigen kannst:

Zipper ist abgebrochen
Reißverschluss klemmt
Reißverschluss schließt nicht ganz oder geht wieder auf
Schlitten rutscht von den Zähnen
Schieber ist gebrochen

Wenn du dich vorher noch ein bisschen zum Thema Reißverschlüsse informieren möchtest, kannst du hier mehr lesen:
Allgemeine Informationen über Reißverschlüsse

Reißverschlussarten: Welcher Verschluss ist der richtige?

Zipper ist abgebrochen

Bei besonders dünnen Griffen (oder, wenn du sehr stark bist 🙂 ) kann es schon mal passieren, dass diese brechen. Zwar funktioniert der Reißverschluss dann noch einwandfrei, das Öffnen und Schließen ist aber eher anstrengend.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Reißverschluss zu reparieren und so nicht mehr umständlich den Schieber greifen zu müssen. Für den Fall, dass es schnell gehen muss, eignen sich beispielsweise diese Übergangslösungen:

  1. Mit einer Nadel kannst du einen etwas dickeren Faden durch das Loch des Schiebers führen. Die beiden Enden verknotest du miteinander, sodass eine Schlaufe entsteht.
  2. Ein weiterer bewährter Trick: Nutze einen Schlüsselring als Ersatz und schiebe ihn durch den Schieber.
  3. Alternativ kannst du auch eine Büroklammer leicht aufbiegen und durch das Loch ziehen.

Wenn du den Reißverschluss nicht nur praktisch, sondern auch schön reparieren möchtest, kannst du ganz einfach einen Ersatz bestellen. Es gibt Zipper mit Karabinern, die du einhängen und als Alternative zum ursprünglichen Griff verwenden kannst.

Reißverschluss klemmt 

Wenn der Zipper an einer bestimmten Stelle hakt, kann das unterschiedliche Gründe haben. Im ersten Schritt solltest du versuchen, den Reißverschluss vorsichtig ein paar Mal zu öffnen und wieder zu schließen. Wenn die Zähne nicht richtig glatt sind, kann das Problem so manchmal gelöst werden.

Andernfalls kann eine dieser Ursachen dafür verantwortlich sein:

  1. Stoff hat sich verfangen
    Ziemlich oft rutschen ein Stück Stoff oder ein Faden in den Zipper. Dadurch wird die flüssige Bewegung behindert. Hier ist zwar ein bisschen Fingerspitzengefühl erforderlich, grundsätzlich ist das aber ein leicht zu behebendes Problem.

    Lösung: Um den Reißverschluss zu reparieren, muss der Stoff entfernt werden. Wichtig ist, dass du vorsichtig vorgehst, damit er sich nicht weiter verfängt oder sogar reißt. Die Arbeit kannst du dir mit einer Pinzette erleichtern. Ist das Hindernis einmal raus, sollte der Reißverschluss wieder einwandfrei funktionieren.
  2. Zähne haben sich verschoben
    Schau dir die Stelle, an der der Schieber hakt, genauer an. Manchmal sind verbogene Zähne die Ursache.

    Lösung: Mit einer Pinzette oder einer kleinen Zange kannst du sie wieder geradebiegen. Greife dabei nach Möglichkeit nur einzelne Zähne. So kannst du genauer arbeiten und läufst nicht Gefahr, versehentlich einen intakten Zahn zu verbiegen. Gehe aber vorsichtig und mit wenig Kraftaufwand vor, um den Zahn nicht abzubrechen!
  3. Zähne sind rau geworden
    Die Zähne sind gerade, aber es funktioniert noch immer nicht einwandfrei? Dann wurden sie vielleicht einfach etwas in Mitleidenschaft gezogen.

    Lösung: Das Grafit in Bleistiften kann Abhilfe schaffen – zumindest bei Metallzähnen. Mit einem angespitzten Stift kannst du an ihnen entlangfahren, um sie wieder glatter zu machen. Vaseline oder Seife können aber auch funktionieren, um akut hakende Stellen zu ölen. Achtung: Innenseite nicht vergessen!

    Präventiv kannst du auch regelmäßig ein Reißverschluss-Spray nutzen, um den Verschluss zu pflegen. So bleibt er länger leichtgängig. Ein solches Spray ist in der Regel ölfrei und hinterlässt keine Flecken auf dem um den Reißverschluss liegenden Stoff.
  4. Schieber ist zu eng
    Ein weiterer Grund kann ein zusammengedrückter Schieber sein. Liegt dieser zu nah am Band, lässt er sich nur schwierig vor- und zurückbewegen.

    Lösung: In diesem Fall reparierst du den Reißverschluss, indem du den Schieber vorsichtig (!) ein bisschen dehnst. Auch hier gehst du am besten mit einer kleinen Zange vor.

Reißverschluss schließt nicht ganz oder geht wieder auf

Wenn der Schieber ausgeleiert ist, kann dieser sich hin und wieder verselbstständigen. Dann geht deine Jacke beispielsweise ständig auf oder der Reißverschluss schließt gar nicht erst komplett. Das liegt daran, dass die beiden Bänder nicht mehr miteinander verzahnt werden können.

Um den Reißverschluss zu reparieren, solltest du den Schieber mit einer Zange vorsichtig zusammendrücken. Achte dabei darauf, nicht zu viel Kraft aufzuwenden, um den Schieber nicht zu zerbrechen – wenn er zu eng eingestellt ist, hakt außerdem der Reißverschluss.

Notlösung: Ist der defekte Reißverschluss der einer Hose, kannst du dir eine Übergangslösung basteln: Dazu befestigst du am Griff des Schiebers einen Schlüsselring. Diesen kannst du schließlich um den Knopf deiner Hose legen und diese dann schließen. Der Ring ist dann fixiert und der Verschluss kann nicht aufgehen.

Schlitten rutscht von den Zähnen

Wenn der Schieber ganz von den Zahnreihen rutscht, liegt das meist an einem kaputten Stopper. Bei nicht teilbaren Verschlüssen kannst du diesen leicht ersetzen. Im Schneidereibedarf bekommst du für unterschiedliche Schienen den passenden Stopper. Alternativ kannst du mit Nadel und Faden eine Verdickung an die entsprechende Stelle nähen. Auch so kann der Schieber nicht mehr abfallen.

Bei einem teilbaren Reißverschluss ist das leider nicht so einfach. Rutscht der Stopper am oberen Teil heraus, kannst du wie oben beschrieben vorgehen. Liegt das Problem am unteren Teil, musst du den Reißverschluss vermutlich austauschen. Zwar kannst du im Internet auch Stopper für diesen Fall finden – meist wurde das Band aber beschädigt und die Reparatur kann nicht richtig halten.

Schieber ist gebrochen

Auch wenn der Schieber auseinandergebrochen ist, kannst du einen neuen kaufen. Dabei musst du allerdings darauf achten, dass er zu der Schiene deines Reißverschlusses passt. Manchmal kann es nämlich passieren, dass der Schlitten sich zwar aufziehen lässt, aber nicht richtig schließt. Wir empfehlen daher immer, Schieber und Schiene des gleichen Herstellers zu wählen, um sicher zu sein, dass der Reißverschluss einwandfrei funktioniert.

Tipp: Mit einer Gabel lässt sich der neue Schieber besser aufziehen. Platziere ihn auf zwei Zinken, möglichst mittig. So kannst du problemlos die Zahnreihen einfädeln. Die Gabel dient dir dabei quasi als dritte Hand, die den Schieber in Position hält.

Dann muss ein Reißverschluss ausgetauscht werden

Bei aller Pflege: Irgendwann gibt auch der beste Reißverschluss auf. Dann ist es notwendig, diesen auszutauschen. Bei diesen Problemen reicht es nicht, den Reißverschluss zu reparieren:

  • Mehrere Zähne fehlen.
  • Das Reißverschlussband löst sich auf.
  • Du hast einen teilbaren Reißverschluss und das Endstück fehlt.

Wenn du weißt, um welche Reißverschluss-Art es sich handelt, kannst du ein entsprechendes neues Modell ganz einfach nachbestellen. Zum Beispiel hier:

Teilbarer Reißverschluss
Nicht teilbarer Reißverschluss
Meterware/Endlosreißverschluss

Prävention: Reißverschlüsse richtig pflegen

Um deinen Reißverschluss möglichst lange benutzen zu können, lohnt sich die regelmäßige Pflege. Im Idealfall musst du ihn somit nicht so häufig reparieren. Wenn du dich an ein paar Tipps hältst, kann das die Lebensdauer verlängern:

Du solltest die Verschlüsse vor dem Waschen immer schließen. So verhinderst du, dass die Zähne hängenbleiben und sich verbiegen. Ein Nebeneffekt: Auch deine anderen Kleidungsstücke kannst du so vor dem Verheddern mit dem Reißverschluss schützen.

Ist der Verschluss häufig Schmutz ausgesetzt (wie beispielsweise an Wanderrucksäcken oder Schuhen), solltest du ihn regelmäßig reinigen. Staub und anderer Dreck kann die Funktion beeinträchtigen. Zur Reinigung kannst du beispielsweise eine Zahnbüste mit etwas Seifenlaufe nutzen oder aber spezielle Reißverschluss-Sprays.

Reißverschluss reparieren?

Im Onlineshop von Schneiderei Werner findest du diverse Produkte, um deinen Reißverschluss zu reparieren – oder ihn präventiv zu pflegen. Damit schonst du nicht nur deinen Geldbeutel, sondern verhinderst auch die unnötige Entsorgung von Textilien. In der entsprechenden Kategorie zur Reißverschluss-Reparatur findest du sowohl Einzelteile als auch ganze Sets.

Für den Fall, dass dein Reißverschluss nicht mehr zu retten ist, erhältst du hier natürlich auch neue Verschlüsse und das passende Zubehör. Mit unserem Reißverschluss-Konfigurator findest du im Handumdrehen das passende Modell.

Alternativ stehen wir dir natürlich auch für Fragen zur Verfügung. Nutze dafür unser Formular für Reißverschlussanfragen oder ruf uns an unter 0287 4 905576. Wir helfen dir gern weiter.

Niederstraße 26
D-46419 Isselburg

Telefon: 02874 / 90 55 776
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